Stefan Bossart | Willisauer Bote | 31.01.2023
Bereits bei seiner Gründung im vergangenen September hatte der Verein «Mis Dorf – mis Dehei» das
Konzept für einen generationsübergreifenden Begegnungsplatz im Köcher. Gestern fand der Spatenstich dafür statt.
Gemeindeleitbilder = Papiertiger? Die Pfaffnauer Bevölkerung gibt auf diese Frage eine klare Antwort. Mitunter unterstützte sie 2019 den Leitsatz, sich als familienfreundliche Gemeinde Zu positionieren. Was der Gemeinderat aufs Papier gebracht hatte, sollte kein Lippenbekenntnis bleiben. Im letzten Herbst gründeten rund 40 Paffnauerinnen und Pfaffnauer den Verein «Mis Dorf – mis Dehei» (der WB berichtete). Dessen Ziel: Jung und Alt, Alteingesessene und Neuzuzüger sollen vermehrt miteinander in Kontakt kommen. Dies, indem sowohl in Pfaffnau als auch dessen Ortsteil St. Urban neue Treffpunkte geschaffen oder bestehende aufgewertet werden. Was in den Vereinsstatuten in Worten festgehalten ist, bekam gestern erste konkrete Formen: Symbolisch wurde auf der Wiese neben dem Pfarrhaus zum Spaten gegriffen. Es war der offizielle Akt für den Baubeginn des Generationenparks.
Gemeinsam zum Ziel
Die Schaufel. Am langen Arm des Baggers oder in den Händen der beauftragten Gartenbauer kommt sie in den nächsten Tagen zum Einsatz. Kleinere Erdverschiebungen sind nötig, damit etwa die geplante Seilbahn das richtige Gefälle bekommt oder die Boccia-Kugeln auf ebener Bahn rollen können. Doch ansonsten ist auf der 1000 Quadratmeter grossen Fläche aulbauen statt abtragen angesagt. Witterungbeständige Tische und Bänke sollen zum Verweilen einladen. Ein Spielschiff mit zahlreichen Klettermöglichkeiten oder die Dschungelschaukel Kinder abheben lassen — jedenfalls
wenn sie nicht gerade im grossen Sandkasten Ritterburgen in die Höhe ziehen oder im naturnah gestalteten Park auf Entdeckungstour gehen. Diesen gestalten sie teilweise gleich selbst mit. Unter anderem sind am 3. Februar die Pfaffnauer Sechstklässler am Werk. Sie helfen beim Erstellen jener Trockenmauer, welche Zaun- und Mauereidechsen dereinst beziehen sollen. «Von den Schülerinnen und Schülern bis hin zu den erwachsenen Vereinsmitgliedern — wir packen gemeinsam mit an», sagt Gemeinderat Herbert Wüest, der zugleich Teil des fünfköpfigen Vereinsvorstandes ist. «Wer bei der Realisation eines Projekts selbst Hand anlegt, wird später auch Sorge dazu tragen.»
Ein platz, der niemandem «wurst» bleiben muss
Leute, die mitanpacken — sie zu finden war für den Verein «Mis Dorf — mis Dehei» laut Vereinspräsident Daniel Parpan alles andere als eine Herkulesaufgabe. «Generell wurden uns keine Steine in den Weg gelegt,» Konkret: Die Kirchgemeinde stellte den Platz zur Verfügung, die Denkmalpflege gab für die Umgestaltung des zwischen historischen Gebäuden gelegenen Platzes grünes Licht und die Pfaffnauer Stimmberechtigten steuerten im Rahmen des Budgets 2023 mit 75’000 Franken die Hälfte des benötigten Geldes bei. Mittlerweile sind in nur gerade vier Monaten beinahe 60’000 Franken hinzugekommen. «Es ist schlicht sensationell, auf welchen Zuspruch das Projekt zählen darf», sagt Herbert Wüest. So steuerten beispielsweise die Kirchgemeinde, die Raiffeisenbank und die Albert Koechlin Stiftung jeweils 10’000 Franken bei. Weiter zeigen sich insbesondere Gewerbebetriebe aus Pfaffnau, St.Urban und gar aus umliegenden Gemeinden «äusserst spendabel und unterstützen damit ein tolles Projekt». Noch fehlt der eine oder andere Franken- «Weitere Spenden sind herzlich willkommen», sagt dazu Herbert Wiest. Auch diesbezüglich hat der Verein dafür gesorgt, dass alle mitmachen können. Es müssen nicht 6’500 Franken für die Seilbahn sein. Bereits mit ein paar gespendeten Würsten für die Eröffnungsfeier vom 22. April ist man mit von der Partie.
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